Dienstag, 5. August 2008
Frank Bsirske ...
... macht Urlaub. Der Verdi-Vorsitzende flog in die Südsee, um mal fünf Wochen auszuspannen.

Dagegen ist nichts zu sagen.

Bsirske hatte für den Erste-Klasse-Flug nach Los Angeles und zurück kostenlose Tickets für sich und seine Frau in Anspruch genommen. Diese stehen den Aufsichtsratsmitgliedern (und offensichtlich auch deren Frauen) der Lufthansa zu.

Dagegen ist eine Menge zu sagen.

Während zu Hause die Gewerkschaftsmitglieder um ein paar Prozente mehr Lohn streikten, gönnt sich der Obergewerkschaftler einen Urlaubszuschuss von 21.000 Euro. So teuer wären die beiden Flüge regulär gewesen.

Bsirske sieht das natürlich anders. U. a. in der Zeit sagt er: "Das Kontingent an Freiflügen steht allen Aufsichtsratsmitgliedern der Lufthansa AG zu - den Vertretern der Arbeitnehmer und Anteilseigner gleichermaßen. Es wird hier aber offensichtlich mit zweierlei Maß gemessen. Es ist eben nicht dasselbe, wenn zwei das Gleiche tun."

Doch, doch, Herr Bsirske, es ist von beiden einen riesengroße Sauerei, sich Vergünstigungen zu gewähren, die die Mitarbeiter nicht bekommen. Dies aber auch noch als Vertreter der Arbeitgeber zu tun, zeigt möglicherweise, dass die Methode funktioniert: Du bekommst Freiflüge, dafür bekommen die Mitarbeiter ein paar Prozentpunkte weniger, wie der aktuelle Tarifabschluss zeigt.

Es ist jedoch ein Trugschluss, dass beide Hände zwangsläufig sauber werden, wenn eine die andere wäscht.

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