Freitag, 18. Februar 2011
Monika Lierhaus ...
... ist eine Moderatorin, die aufgrund von Komplikationen während einer Operation am Gehirn lange im Koma lag und nun langsam wieder laufen und sprechen lernen muss.

Welche Forschritte sie dabei gemacht hat, war jüngst bei der Verleihung der Goldenen Kamera zu sehen. Nun mag der eine den Auftritt für rührig, der andere ihn für publicitygeil halten, ich habe die ganze Sendung nicht gesehen, warum auch?

Mit der Sendung war Frau Lierhaus aber wieder da, zumindest aber im Gespräch. Und was passiert: Der Spiegel kriegt raus, dass Frau Lierhaus demnächst für die ARD-Lotterie "Ein Platz an der Sonne" werben soll. Die fördert laut eigener Website "Hilfsprojekte in ganz Deutschland". Und: "So konnten bis heute über 6.100 soziale Einrichtungen für Kinder, Behinderte, kranke und ältere Menschen mit insgesamt über 1,4 Milliarden Euro unterstützt werden." Insofern passt Frau Lierhaus da gut hin, krank ist sie ja auch.

Indes berichtet der Spiegel auch darüber, dass Frau Lierhaus für ihren Werbejob 425.000 Euro im Jahr erhalten soll. Das klingt jetzt viel. Und da das Volk wohl zum Kauf der Lose über die gute Sache hinter der Lotterie bewegt werden soll, mag man auf die Idee kommen, dass entweder arme Kinder weniger bekommen, oder aber der Gebührenzahler für die Summe aufkommen muss.

Also gab's gleich eine Pressemitteilung, die hier zu finden ist.

Dort lesen wir, dass Frau Lierhaus nicht über die GEZ-Gebühren finanziert wird, sondern "vollständig aus unserem Marketing- und Werbebudget. Und: "Die künftige Zusammenarbeit geht nicht zu Lasten der Förderung gemeinnütziger Einrichtungen."

Ersteres ist ja schon mal nett. Letzteres indes mag man diskutieren wollen. Wenn man Frau Lierhaus etwa nur 100.000 Euro zahlen würde, was ich auch schon ziemlich viel finde, dann hätte man - glaubt man den Spiegel-Zahlen, die die Fernsehlotterie ja auch nicht dementiert - 325.000 Euro übrig. Um die Summe könnte man dann - weil man es ja übrig hat - das Marketing- und Werbebudget kürzen und das Geld einfach in weitere "Hilfsprojekte in ganz Deutschland" stecken.

Aber das ist sicherlich naiv und 425.000 Euro muss man als Botschafterin für die gute Sache einfach verdienen. Womit ich natürlich jetzt nicht Frau Lierhaus meine, sondern ganz allgemein eine fiktive Person, die möglicherweise nur botschaften möchte, wenn sie dafür 425.000 Euro bekommt

Das Schöne daran: Ich muss die Lose ja nicht kaufen, niemand muss diese Lose kaufen. Und wenn das niemand tut, dann hat die Deutsche Fernsehlotterie gemeinnützige GmbH kein Geld mehr für Frau Lierhaus. Sicher - sie haben auch kein Geld mehr für die gute Sache, aber es gibt viele andere Hilfsorganisationen, die möglicherweise Botschafterinnen haben, die keine 425.000 Euro dafür bekommen (müssen).

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