Dienstag, 26. Februar 2013
Rewe und Penny ...
... haben gerade eine Pressemitteilung veröffentlicht. Und was ist da zu lesen?

"REWE und PENNY werden bei Eigenmarken-Produkten zukünftig nur noch deutsches Rindfleisch verwenden"

Dabei, so die Unternehmen weiter, werde die Umstellung "sofort bei denjenigen Produkten begonnen, die vor kurzem aus den Regalen genommen wurden."

Also wollen sie wohl damit verhindern, ihren Kunden künftig weiter Pferdefleisch zu verkaufen. Das steht da zwar nicht, ist aber doch die logische Interpretation, oder?

Nun frage ich mich allerdings, was das eine mit dem anderen zu tun hat. Ist deutsches Rindfleisch per Nationalität grundsätzlich Pferdefleisch-frei? Und wenn ja, warum? Sind es wirklich immer nur Rindfleischproduzenten aus dem Ausland, die ihr Rindfleisch mit Pferd panschen?

Immerhin verkaufen - um hier ein aktuelles Beispiel zu nennen - deutsche Eierproduzenten ja neuerdings auch Käfigeier als Bioware. Und schon 1980 und noch einmal 1988 wurden wachstumssteigernde Östrogene in deutschem Kalbfleisch nachgewiesen. 1985 gab es dann Glykol in Wein aus österreich und Deutschland. 1996 Nikotin in deutschen Eiern, 1996, 2005 und große Umetiketikettieraktionen von abgelaufenem Fleisch in deutschen Supermärkten, 2001 den großen Schweinemastskandal in deutschen Schweimastbetrieben, 2005 und 2006 dann der große Gammelfleischskandal von deutschen Schlachthäusern, 2011 der Dioxinskandal bei deutschem Schweine- und Hühnerfleisch und so weiter und so fort.

Da mutet es schon ein wenig zynisch an, wenn der Rewe Group Einkaufsvorstand Manfred Esser in der Pressemitteilung sagt: "Wir tragen eine besondere Verantwortung für unsere Eigenmarken, zu der wir stehen und die wir gegenüber den Verbrauchern mit diesem Schritt nochmals sehr deutlich unterstreichen."

Unterstrichen wird meiner Meinung nach gar nichts. Wenn Handelskonzerne ihre Verantwortung für ihre Produkte wirklich unterstreichen würden, dann müssten sie diese einfach systematisch und lückenlos überprüfen. Aber das ist wahrscheinlich aufwendiger (und teurer?) als einen neuen Lieferanten zu beauftragen und blind darauf zu vertrauen, dass er alles schön ordentlich macht, weil er einen deutschen Pass hat.

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