Freitag, 28. Juli 2006
Das ZDF und Floyd Landis
Da hat der Tour de France-Gewinner Floyd Landis doch tatsächlich gedopt. Und ist damit der erste Tour-de-France-Gewinner, der erwischt wurde! (OK, Amstrong wurde auch erwischt, aber erst viel später ... )

Und wie reagiert das ZDF? Empört und kontruktiv agressiv: Es will "den deutschen Radsportverband und die deutschen Rennställe zu einem Gespräch über die Einhaltung eines Doping-Kodexes einladen."

Echt, jetzt? Gemeinsames Kaffeetrinken, Beteuerungen, dass alles gut wird? Und dann weiter wie gehabt. Gespräche sind schon was tolles!

Außerdem verlange das ZDF vom internationalen Radrennverband UCI und vom Tour-Veranstalter A.S.O. eindeutige Garantien über wirksame Maßnahmen gegen Doping sowie eine Verschärfung der Strafen bis hin zur Sperrung von Rennställen.

Boah. Jetzt gehen sie aber ran. UCI und ASO werden zittern. Und sofort alle Rennställe sperren. Blöd nur, dass dann keiner mehr da ist, der über die Berge strampelt.

"Wir haben einen Fernsehvertrag über eine Sportveranstaltung und nicht über eine Pharma-Leistungsschau abgeschlossen", sagte ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender. Der neuerliche Fall zeige, dass ohne wirksame Gegenmaßnahmen der Wegfall der Geschäftsgrundlage drohe. "In diesem Fall müssen wir über ein Ende der Berichterstattung des ZDF über die Tour nachdenken", sagte der ZDF- Chefredakteur.

Mal ehrlich, Herr Bender und liebes ZDF: Das ist alles so süß. Sie wissen doch ganz genau, dass im Profiradsport und besonders rund um die Tour de France gedopt wird wie Hölle. Jeder weiß das. Da das alles aber ein Riesengeschäft ist, hat niemand, der daran verdienen kann, ein Interesse, dass sich das auch nur ein bisschen ändert.

Ich wette, dass Sie auch nächstes Jahr wieder brav live übertragungen. Weil Sie sich tot ärgern würden, wenn statt Ihnen RTL dieses Wettrüsten der Pharmaindustrie zeigen würde.

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Ach komm, spannend ist's doch allemal.

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