Dienstag, 17. April 2007
Günther Oettinger ...
mesca, 14:11h
... oder: Salamitaktik macht es auch nicht besser.
In der Trauerrede für Hans Filbinger am 11. April in Freiburg sagte Günther Oettinger, seines Zeichens Ministerpräsident von Baden-Württemberg, unter anderem: "Hans Filbinger war kein Nationalsozialist." Und "Es gibt kein Urteil von Hans Filbinger, durch das ein Mensch sein Leben verloren hätte."
Puh ... stöhnten da viele. Was für ein braunes Gesülze. Da gab es bestimmt einen Übersetzungsfehler, denn der Baden-Württemberger kann ja bekanntlich alles außer Hochdeutsch.
Einen Tag später zerplatzte diese Hoffnung, denn da äußerte sich eben jener Herr Oettinger gegenüber Radio Regenbogen: "Meine Rede war öffentlich, ernst gemeint und die bleibt so stehen."
Weitere zwei Tage später, am 14. April, dann das erste Salamischeibchen. In dem so genannten "Offenen Brief an die Kritikerinnen und Kritiker" sagt Herr Oettinger: "Soweit Missverständnisse (...) entstanden sind, bedauere ich dies ausdrücklich."
Was nicht heißt, dass Herr Oettinger inhaltlich abrückte von dem Gesagten. Das unterstreicht auch eine Aussage am 15. April gegenüber dem Südwestrundfunk: "Ich glaube, dass Hans Filbinger ein Gegner der Diktatur gewesen war."
Am 16. April dann endlich das große Interview in der Bildzeitung. Oettinger wiederholt: "Es war nie meine Absicht, die Verfolgten und die Opfer zu verletzen. Sollte das geschehen sein, tut es mir leid. Und dafür entschuldige ich mich auch." Und ergänzt: "Ich glaube übrigens, man sollte einen Menschen nicht sein Leben lang für Fehler verurteilen, die er möglicherweise als junger Mensch in diesem grausamen System gemacht hat."
Am gleichen Tag am Rande der Europäischen Handwerkerkonferenz: "Ich glaube, dass er (Herr Filbinger, Anmerkung von mesca) nicht Gegner im Sinne des Widerstands war." Und erneut das bekannte: "Ich habe deutlich erklärt, dass die Wirkung der Rede mir leid tut."
Vorerst abschließend dann am Nachmittag des 16. Aprils vor der CDU-Präsidiumssitzung die Sensation: "Ich halte meine Formulierung nicht aufrecht. Und ich bin deswegen hier, um mein Bedauern auszudrücken."
Naja. Es hat immerhin keine Woche gedauert, bis Herr Oettinger seinen "Irrtum" eingesehen hat. Zumindest offiziell. Was inoffiziell Stand der Dinge ist ... ich will's glaub ich gar nicht wissen.
In der Trauerrede für Hans Filbinger am 11. April in Freiburg sagte Günther Oettinger, seines Zeichens Ministerpräsident von Baden-Württemberg, unter anderem: "Hans Filbinger war kein Nationalsozialist." Und "Es gibt kein Urteil von Hans Filbinger, durch das ein Mensch sein Leben verloren hätte."
Puh ... stöhnten da viele. Was für ein braunes Gesülze. Da gab es bestimmt einen Übersetzungsfehler, denn der Baden-Württemberger kann ja bekanntlich alles außer Hochdeutsch.
Einen Tag später zerplatzte diese Hoffnung, denn da äußerte sich eben jener Herr Oettinger gegenüber Radio Regenbogen: "Meine Rede war öffentlich, ernst gemeint und die bleibt so stehen."
Weitere zwei Tage später, am 14. April, dann das erste Salamischeibchen. In dem so genannten "Offenen Brief an die Kritikerinnen und Kritiker" sagt Herr Oettinger: "Soweit Missverständnisse (...) entstanden sind, bedauere ich dies ausdrücklich."
Was nicht heißt, dass Herr Oettinger inhaltlich abrückte von dem Gesagten. Das unterstreicht auch eine Aussage am 15. April gegenüber dem Südwestrundfunk: "Ich glaube, dass Hans Filbinger ein Gegner der Diktatur gewesen war."
Am 16. April dann endlich das große Interview in der Bildzeitung. Oettinger wiederholt: "Es war nie meine Absicht, die Verfolgten und die Opfer zu verletzen. Sollte das geschehen sein, tut es mir leid. Und dafür entschuldige ich mich auch." Und ergänzt: "Ich glaube übrigens, man sollte einen Menschen nicht sein Leben lang für Fehler verurteilen, die er möglicherweise als junger Mensch in diesem grausamen System gemacht hat."
Am gleichen Tag am Rande der Europäischen Handwerkerkonferenz: "Ich glaube, dass er (Herr Filbinger, Anmerkung von mesca) nicht Gegner im Sinne des Widerstands war." Und erneut das bekannte: "Ich habe deutlich erklärt, dass die Wirkung der Rede mir leid tut."
Vorerst abschließend dann am Nachmittag des 16. Aprils vor der CDU-Präsidiumssitzung die Sensation: "Ich halte meine Formulierung nicht aufrecht. Und ich bin deswegen hier, um mein Bedauern auszudrücken."
Naja. Es hat immerhin keine Woche gedauert, bis Herr Oettinger seinen "Irrtum" eingesehen hat. Zumindest offiziell. Was inoffiziell Stand der Dinge ist ... ich will's glaub ich gar nicht wissen.
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