Donnerstag, 23. August 2007
Wer zahlt ...
... schon gern Steuern? Ich nicht. Aber man kommt halt nicht drumrum. Und im Kern ist es ja eine gute Sache, denn der Staat braucht Geld, um Straßen zu bauen, Kindergärten zu unterhalten und Politikerdiäten zu zahlen. Was ich nicht wusste: Er zockt auch damit. Allerdings nicht auf Fußballspiele oder Pferderennen, sondern mit so genannten Zinswetten. Offenbar hat aber leider jede dritte Kommune mit diesen Geldgeschäften Steuergelder verpulvert.

Nett zusammengefasst ist das hier

"Um trotz ihrer Schuldenberge wieder Handlungsspielraum zu bekommen, haben die deutschen Rathäuser massenhaft Steuergelder in Zinswetten gesteckt. Weil die Weltwirtschaft inzwischen aber fast alle Zinskurven auf den Kopf gestellt hat, ging der Schuss nach hinten los: 'Bundesweit ist mit Sicherheit ein Milliarden-Schaden entstanden', sagte gestern der auf kommunale Finanzen spezialisierte Professor Rainer Elschen von der Universität Duisburg-Essen."

Mit drin stecken die Deutsche Bank und die Commerzbank. Und die werden jetzt von den Spekulanten verklagt, weil sie angeblich nicht ordentlich genug über die Risiken aufgeklärt haben. Das mag durchaus seine Berechtigung haben.

Allerdings trifft das für mich nicht den Kern. Wie kommen Kommunen überhaupt auf die Idee, mit Steuergeldern derart riskante Geldgeschäfte zu tätigen? Zumal, wenn das Geld ob riesiger Schuldenberge eher virtuell als tatsächlich vorhanden ist?

Akuter oder chronischer Sauerstoffmangel?

Immerhin wird es keine echten Konsequenzen haben, für die Verantwortlichen in den Kommunen. Selbst, wenn man gegen Deutsche oder Commerzbank nicht gewinnt, kann man ja Mittel streichen. Für soziale Projekte. Wie Kinderbetreuungseinrichtungen. Oder Jugendtreffs. Oder Aktivitäten zur Aufklärung gegen Rechtsextremismus. Oder man macht halt ein Freibad zu.

Und wer weiß - vielleicht bliebt ja was übrig. Und damit geht man dann ins Casino. Und setzt beim Roulette alles auf die Null. Weil: Mit der kann man sich irgendwie identifizieren. Man weiß auch nicht, warum ...

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