Mittwoch, 27. September 2006
Nachtigall, ich hör dir trapsen ...
Liebes ZDF,

ganz schön clever, deine Idee: Pünktlich zum Start der neuen "Wetten, dass..?"-Staffel am kommenden Samstag bietest du allen Fans der Fernsehshow einen neuen Service: Ab Freitag, 29. September, gibt es Begleitinformationen zur Show auch als Video- und Audio-Podcast. Unter www.wettendass.zdf.de können dann unter anderem Zitate von Thomas Gottschalk zur der Sendung aus Karlsruhe sowie Interviews mit den Stars der Show auf den eigenen Computer und mobile Geräte wie den iPod geladen werden.

Und jetzt höre ich sie trapsen, die Nachtigall:


(Foto: Wikipedia)

Gehe ich Recht in der Annahme, liebes ZDF, dass damit auch iPODs und ähnliche Geräte ab sofort zu den neuartigen Rundfunkempfängern gehören, für die dann deine Eintreiber der GEZ fleißig Gebühren gesetzliche Rundfunkgebühren erheben werden?

Dann, liebes ZDF, möchte ich dir schon jetzt sagen: Ich gucke kein Wetten, dass ..., mich interessiert Thomas Gottschalk nicht die Bohne, die Stars in deiner Sendung gehen mit am Arsch vorbei und ich werde niemals nicht auch nur einen Podcast von deiner Website laden. Bitte schicke mir doch gleich eine diesbezügliche Bestätigung als Kommentar, damit ich es deinen GEZ-Schergen Beauftragtendienst der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten bei Bedarf als Gebührenbefreiungsbeleg vorlegen kann.

Danke.

P.S. Dieser Artikel wurde vorsichtshalber angepasst, siehe http://alltagsspur.blogger.de/stories/889141

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Donnerstag, 21. September 2006
Klaus Kleinfeld und Konsorten ...
... sind mal wieder in aller Munde. Der Siemenschef beispielsweise, weil er 30 Prozent mehr Gehalt bekommt - und auf der anderen Seite ein paar Tausend Leute auf die Straße gesetzt hat.

Irgendwas um die 3,3 Millionen Euro verdient er jetzt im Jahr. Das sind 9.000 Euro am Tag, Samstage und Sonntage mitgerechnet. Macht pro Stunde 375 Euro. Inklusive den Stunden, in denen er schläft oder auf dem Klo sitzt. Klingt irgendwie übertrieben, oder?

Ist aber noch gar nichts gegen beispielsweise Dr. Josef Meinrad Ackermann, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Bank, und ebenfalls erfolgreicher Stellenabbauer im eigenen Unternehmen. Er hat 2005 schlappe 11,9 Millionen Euro verdient. Das sind pro Stunde (365 Tage hat das Jahr und 24 Stunden der Tag) rund 1.350 Euro. Für einen Zehn-Minuten-Schiss am Morgen bekommt er also 225 Euro.

Ein Hartz-IV-Empfänger bekommt als Mindesatz 325 Euro. Im Monat.

Neiddebatte?

Ich denke nicht.

Nachtrag
Empfohlen zur Siemens' Mitarbeiterpolitik sei ein Bericht von Report.

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Dienstag, 5. September 2006
Dr. Reinhard Göhner denkt ...
... über Mitbestimmung von Arbeitnehmern nach. Und kommt zum Schluss, dass sie Mist sei. Was er freilich anders formuliert.

Als Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hat Göhner in der PHOENIX-Sendung "Unter den Linden" eine grundlegende Reformen der betrieblichen Mitbestimmung gefordert. (Oder hat er es als CDU-Abgeordneter des Deutschen Bundestages getan? Ja, der Göhner kassiert bekanntlich beim Steuerzahler und beim BDA. Was ihm einiges an Kritik eingebracht hat, er aber tapfer aussitzt.)

"Es gibt kein einziges Land", so unser Doppelverdiener weiter, "wo es auch nur irgend einen Ansatz gibt, unsere deutsche Unternehmens-Mitbestimmung zu übernehmen." Deshalb, so seine logische Folgerung, sei die aktuelle Form der Mitbestimmung eine "Wachstumsbremse".

Herrlich, oder? Weil andere etwas nicht nachmachen, ist es schlecht. Und muss weg. Was für ein Unsinn!

Notwendig seien laut Göhner Korrekturen etwa bei der Größe der Aufsichtsräte, in denen die Vertraulichkeit sonst kaum noch gewährleistet sei.

Auf Deutsch: Wenn Vertreter der Arbeitnehmer aus dem Aufsichtsrat verschwänden, dann können die verbliebenden Großkopferten endlich so mauscheln wie sie wollen. Und sich die Taschen richtig vollmachen, ohne dass es einer merkt.

Das ist dann allerdings konsequent, denn vom Taschenvollmachen versteht uns Göhner ja eine ganze Menge! Und die Wachstumsbremse des eigenen Kontos wäre für die Damen und Herren Topmanager auch endlich gelöst.

Herzlichen Glückwunsch!

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