Montag, 23. Juni 2008
scorefortheredcross.org ...
... also das Rote Kreuz, macht während der Übertragungen zur Fußball-Europameisterschaft Werbung. Damit sollen Spenden beschafft werden. Von mir aus - trinke ich halt beim Fußballgucken ein, zwei Bier weniger und spende.

Aber warum, liebes Rote Kreuz, musstet ihr einen derart uninspirierten Spot schalten? Ganz ehrlich, die "1" von der Anzeigetafel wird zu einem Bein für einen armen Menschen in Afghanistan ... das ist eine Metapher, die so platt ist, dass es weh tut. Mit jedenfalls. Und darauf musste ich gleich noch zwei Bier trinken - und konnte leider nicht mehr spenden.

Schade.

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Montag, 21. April 2008
René Obermann ...
... seines Zeichens Telekom-Chef, lehnt eine gesetzliche Beschränkung von Managergehältern entschieden ab. Das sagt er laut Pressemeldung heute in der N24-Sendung "Was erlauben Strunz". Wörtlich: "Ich glaube nicht, dass man da irgendwas politisch machen sollte." Die Gehälter würden "durch Angebot und Nachfrage" geregelt. Die "Verantwortungsträger" sollten allerdings "mit Maß an die Sache rangehen".

Haben wir nicht anders erwartet. Taschen vollmachen ist des Managers liebstes Pläsier. Was vielleicht noch ok wäre, wenn sie den "kleinen" Angestellten auch noch etwas zum Leben ließen. Doch das geht ja nun nicht, da bleibt für einen selbst ja die eine oder andere Millionen weniger übrig. Und so erteilte Obermann den gesetzlichen Mindestlöhnen auch eine Absage. Er tue sich "schwer damit, dass Löhne durch die Politik festgestellt werden."

Werden sie das wirklich? Nein, es ist ja nur die Untergrenze, Herr Obermann. Sie können Ihren Leuten gern mehr bezahlen. Ganz ohne die Politik.

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Mittwoch, 2. April 2008
Dr. sc. techn. Dieter Hundt ...
... seines Zeichens Präsident Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und Geschäftsführender Gesellschafter Allgaier Werke GmbH, sprach mit der Süddeutschen Zeitung und sagte: ""Die deutsche Wirtschaft lehnt die geplanten Wahlgeschenke für die Rentner ab."

Damit wir uns recht verstehen: Wir sprechen von einer Erhöhung der Renten um 1,1 Prozent. Laut dem Deutschen Institut für Altersvorsorge liegen die meisten Renten bei den Männern in Deutschland zwischen monatlich 900 und 1350 Euro, bei den Frauen zwischen 450 und 750 Euro.

Die Erhöhungen beliefen sich bei Männern ergo auf 9,90 bis 14,85 Euro, bei den Frauen auf 4,95 bis 8,25 Euro im Monat.

Das darf natürlich nicht sein. Sagt Herr Hundt. Und mit ihm ein Mann, der bereits 2004 ein Vermögen von rund 250 Millionen Euro besaß.

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Mittwoch, 12. Dezember 2007
Robert Oswald ...
... ist Konzernbetriebsratsvorsitzender der BASF AG. Und sitzt als stellvertretender Vorsitzender im Aufsichtsrat. Und er hält die Managerbezüge der BASF-Bosse für nicht zu hoch.

So steht es jedenfalls in der Netzeitung.

Na, wenn ein Betriebsrat das sagt ...

Allerdings kann man bei BASF nachlesen, dass der Job als Aufsichtsrat gar nicht mal so schlecht ist. Auch finanziell.

So steht auf der Website des Unternehmens geschrieben, wie Aufsichtsräte bezahlt werden. Neben der tollen Formel, die da zu lesen ist (wer immer sich die ausgedacht hat ...), fasst BASF das alles dankenswerterweise zusammen. Und Herr Oswald hat für seine Aufgabe als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender im Geschäftsjahr 2006 rund 278.600 Euro bekommen.

Es wird natürlich niemand annehmen, dass 278.600 Euro im Jahr (das kann natürlich variieren) die eigene Meinung beeinflusst. Zum Beispiel in Bezug auf Managergehälter. Oder?

P.S. Der BASF-Vorstandsvorsitzende, Jürgen Hambrecht, hat 2006 rund 3,426 Millionen Euro kassiert. Plus 38.448 Aktienoptionen, die aktuell auch noch mal eine dreiviertel Million wert sind ...

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Donnerstag, 6. Dezember 2007
Klaus Zumwinkel ...
... Chef der Post AG, hat Aktien verkauft. Als sie besonders hoch standen. Und damit über 2 Millionen Euro erlöst.

Und es geht ein Aufschrei durch Medien und Politik. Ein böser Manager sei er, der Herr Zumwinkel. So etwas täte man nicht.

Was ein Schwachsinn. Natürlich verkauft man Aktien, wenn sie besonders hoch stehen. Wenn schon, dann hackt bitte auf den Multimillionengehältern an sich rum, die Wirtschaftsbosse, aber auch Schauspieler, Sportler, Musiker und andere Promis kassieren. Aber es erst völlig ok zu finden, dass Herr Zumwinkel Aktienoptionen als Gehaltsbestandteil mit einem Tieflader geliefert bekommt und sich später aufregen, weil er sie zu Geld macht ... Scheinheiliger geht es ja wohl kaum.


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Mittwoch, 5. Dezember 2007
Wendelin ...
... hieß nicht nur der Zeichentrickelefant bei "Der Große Preis" im ZDF, sondern heißt auch der Porsche-Chef Wiedeking mit Vornamen.

Ersterer ist seit Einstellung der Sendung 1993 in Rente, letzterer hat sich jetzt zu der Kritik geäußert, die verschiedene Politiker und auch unser Bundespräsident an den zweistelligen Millionengehältern von Managern haben. Gesprochen hat Herr Wiedeking darüber mit der ZEIT, wie in einer entsprechenden Pressemitteilung heute bekannt wurde.

Dort sagt er dann Sachen wie "Wenn ich Erfolg habe, möchte ich auch gut bezahlt werden." Was ihm bestimmt niemand abspricht, allein: Was heißt "gut bezahlt" in Euro? Müssen es tatsächlich 60 bis 70 Millionen Euro allein im Jahr 2006 sein?

Nun ja.

Zur Kritik von Köhler meint er aus seiner Sicht folgerichtig: "Er kann mich und meine Vorstandskollegen nicht gemeint haben. Der Bundespräsident spricht ja nur von den Managern, die ihr Salär auf Kosten der Mitarbeiter erhöhen. In unserem Fall profitieren aber alle vom Unternehmenserfolg." Laut Wiedeking bekommen Porsche-Mitarbeiter zu ihren 13,7 Monatsgehältern einen Extrabonus von 5.200 Euro dieses Jahr.

Wow! 11.500 Mitarbeiter bekommen also einen Bonus in Höhe von je 5.200 Euro. Das macht insgesamt rund 60 bis 70 Millionen Euro. Und damit bekommen 11.500 Menschen insgesamt also den gleichen Bonus wie ein Mensch, nämlich Herr Wiedeking. Denn die kolpotierten 60 bis 70 Millionen Gesamteinkommen für 2006 enthalten lächerliche zwei, drei Millionen Grundgehalt, wie die FTD berichtet. Der Rest ist ebenfalls Bonus. "Gut bezahlt" heißt für Herrn Wiedeking also, dass er 11.500 mal soviel Bonus bekommt wie ein Angestellter. Respekt für so viel Chuzpe.

Aber weiter im Text: Wiedeking erinnert in dem Artikel auch daran, dass er seine Steuern in Deutschland abführe, "wie Sie wissen rund 50 Prozent - und nicht in der Schweiz oder in Monaco. Von unserem Erfolg profitieren also nicht nur der Vorstand und die Belegschaft, sondern auch der Staat, und zwar nicht unerheblich."

Ob ihm das ganz allein eingefallen ist? Top-Manager müssen also so viel verdienen, damit sie auch viel Steuern zahlen können? Hat da jemand zu lange am Porscheauspuff geschnüffelt?

Das Traurige ist, dass Menschen wie Herr Wiedeking das alles tatsächlich glauben. Schlimm ist, dass sie damit durchkommen.

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Freitag, 30. November 2007
Deutschland im Lottofieber ...
... denn rund 38 Millionen Euro gibt es zu gewinnen. Wenn man sechs Zahlen und die Superzahl richtig hat.

Die Chancen dafür stehen 1: 139 Millionen! Die Chance, vom Blitz erschlagen zu werden, ist da weitaus besser, sie steht bei "nur" 1: 20 Millionen.

Egal.

Kommen wir zu Wendelin Wiedeking. Der kassierte für seinen Job als Porsche-Chef nach Presseberichten im Jahr 2006 rund 60 Millionen Euro. Aber dafür hat er auch hart gearbeitet. Ein Jahr lang. Tag für Tag. Und da ist es nur fair, da er jeden Abend um rund 165.000 Euro reicher wurde. Macht pro Woche (7 Tage, weil solche wichtigen Menschen haben ja kein Wochenende) übrigens 1,15 Millionen Euro. PRO WOCHE!

Wie hoch sind eigentlich die Chancen, Porsche-Chef zu werden? Besser als 1:139 Millionen?

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Montag, 8. Oktober 2007
31 Prozent mehr Lohn ...
... für die Lokführer fordert die GDL. Allerdings nicht für alle, sondern beim Einstiegsgehalt. Dies soll nach Meinung der GDL künftig monatlich 2.500 Euro brutto betragen. In absoluten Zahlen sprechen wir hier von 600 Euro mehr.

Hartmut Mehdorn meint gestern bei Anne Will dazu: "Wir können uns das schlicht nicht leisten."

Was er sich leisten kann, ist die Steigerung seines eigenen Gehalts. Dies stieg im vergangenen Jahr nicht um 31 Prozent, sondern gleich um 100 Prozent auf über 3 Millionen Euro. In absoluten Zahlen sind das monatlich über 100.000 Euro mehr.

Von 1999 bis 2005 genehmigten sich die Bahn-Vorstände übrigens gleich 300 Prozent mehr Geld.

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Donnerstag, 27. September 2007
Äpfel und Birnen ...
... lassen sich bekanntlich nicht vergleichen. Aber manchmal ist es dennoch interessant, zwei, drei Zahlen ins Verhältnis zu setzen.

In Berlin tagt bekanntlich die Geberkonferenz des Fonds zur Bekämpfung von Aids, Malaria und Tuberkulose. Die Veranstalter hoffen auf Zusagen von fünf bis acht Milliarden Euro (entsprechen rund 7 bis 11 Milliarden US-Dollar), um insbesondere in den Entwicklungsländern etwas gegen diese Krankheiten tun zu können.

In den USA hat US-Verteidigungsminister Robert Gates beim Kongress für das Haushaltsjahr 2008 knapp 190 Milliarden US-Dollar für die Kriegsführung im Irak und Afghanistan beantragt.

Die 400 reichsten Amerikaner besitzen laut Forbes zusammen 1540 Milliarden US-Dollar. Davon hält allein Bill Gates 59 Milliarden US-Dollar.

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Freitag, 31. August 2007
Comdirect ...
... hat eine echte Marktlücke entdeckt und betitelt eine Pressemitteilung passend: "Mit der richtigen Strategie erhalten Fußballprofis auch nach der aktiven Karriere ihren Lebensstandard".

Die Direktbank rechnet in der Meldung genau aus, wie ein durchschnittlich verdienender Fußballprofi (wobei der Durchschnitt bei 1.000.000 Euro/Jahr liegt!), nach seiner aktiven Karriere mit 34 Jahren allein von Zinsen und ähnlichem leben kann. 14.000 Euro im Monat (entspricht 168.000 Euro pro Jahr!) hätte der demnach zwischen seinem 34. und 60. Lebensjahr zur Verfügung, ab dem 60. dann 32.200 Euro, was laut Bank inflationsbereinigt ebenfalls 14.000 Euro entspräche.

Nicht übel für einen Frührentner.

Und irgendwie symbolisch für unsere Gesellschaft, in der es Menschen gibt, die mit 34 Jahren aufhören können zu arbeiten, während andere nicht arbeiten können und von rund 350 Euro im Monat leben müssen.

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