Donnerstag, 16. August 2007
Utz ...
... ja, so kann man wirklich heißen. Utz ist die Kurzform von Ulrich. Und Ulrich wiederum kommt aus dem Althochdeutschen und setzt sich zusammen aus "uodal" und "rihhi". Was ins heutige Deutsch übersetzt "Heimat" und "reich" bedeutet.

Ob man dies als "reich an Heimat" oder "reich in der Heimat" interpretieren darf, weiß ich nicht. Schaut man sich allerdings einen der bekannteren Utze an, mit vollständigem Name Utz Claassen, dann dürfte letzteres zutreffend sein.

Herr Claassen ist Vorstandsvorsitzender der Energie Baden-Württemberg (EnBW) und wird den Stromversorger Ende September vorzeitig verlassen. Freiwillig, wie er sagte.

In seiner Position hat er bislang inklusive Boni um die 4.000.000,00 Euro im Jahr verdient. In sechs Wochen ist das aber dann leider vorbei, sollte man glauben. Schließlich ist Herr Claassen dann kein Angestellter von EnBW mehr.

Nun ticken die Uhren in den Vorstandsetagen bekanntlich etwas anders. Und so wurde nun bekannt, dass Herr Claassen ein Übergangsgeld erhält.

Gut, könnte man meinen, manch' ein Manager hat es vielleicht schwer, einen neuen Job zu finden, da muss man ihm schon mal unter die Arme greifen, wenn von dem bisherigen Gehalt von vier Millionen Euro jährlich keine Rücklagen gebildet werden konnten. Selbst wenn er aus eigenen Stücken geht und noch nicht mal gefeuert wurde. Und damit ja auch bei der Arbeitsagentur drei Monate keine Leistungen bekommen würde (Sperrfrist!).

Herr Claassen bekommt also ein Übergangsgeld von 400.000,00 Euro im Jahr. Allerdings nicht nur die drei Monate, bis die Arbeitsagentur eingreifen würde, sondern - falls er keinen Job findet - bis er 63 ist, also bis zum Jahr der Altersgrenze AD 2026! Machte im Fall der Fälle insgesamt rund 7.000.000,00 Euro.

Sicher, wenn er vorher wieder einen Job findet, dann wird das dann verrechnet. Aber als heute 44-Jähriger hat man es ja auf dem Arbeitsmarkt nicht leicht.

Immerhin ist dann mit 63 Schluss und EnBW muss die Strompreise nicht zusätzlich erhöhen, um möglicherweise Herrn Claassens Übergangsgeld zu finanzieren.

Sollte man meinen. Aber es kommt noch besser:

Ab dem 63. Lebensjahr bekommt Herr Claassen dann eine EnBW-Rente, die genau so hoch ist wie sein Übergangsgeld, sprich: 400.000,00 Euro pro Jahr! Und zwar bis er stirbt!

Irre, oder?

Dennoch werde ich meinen Sohn nie Utz nennen!

Die Geschichte übrigens ist beispielsweise zu lesen: hier oder hier.

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Donnerstag, 28. Juni 2007
Millionäre in Deutschland
Der World Wealth Reports, den die US-Investmentbank Merrill Lynch und die Beratungsfirma Capgemini erheben, hat es herausgefunden: In Deutschland leben 798.000 Menschen mit einem liquiden Vermögen von mehr als einer Millionen Euro.

Schreibt die FTD in ihrer heutigen Ausgabe.

Wenn nun jeder von denen morgen früh im Durchschnitt 10.000 Euro für wohltätige Zecke spenden würde, kämen damit rund 8 Milliarden Euro zusammen. Und sie hätten dann immer noch 990.000 Euro Geld zum Ausgaben.

Bei 100.000 Euro im Schnitt (Herr Ackermann oder die Aldi-Brüder würden etwas mehr zahlen als ein "Einfachmillionär" wären das sogar 80 Milliarden Euro (in Zahlen: 80.000.000.000 Euro). Und die Jungs und Mädels wären immer noch reich.

Warum ist eine Reichensteuer nochmal schädlich?

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Donnerstag, 29. März 2007
Mindestlohn ...
Ei, was wird da gerade diskutiert. Wird er kommen? Für alle? Oder nur für bestimmte Branchen? Und wenn ja, wie hoch wird er ausfallen? 7 Euro die Stunde? Oder 8? Wahrscheinlich etwas krummes: 7,42 Euro.

Was ich mich frage: Wann startet endlich die Diskussion über den Maximallohn? Wer nach unten deckelt, kann das nach oben doch genauso tun.

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Dienstag, 27. März 2007
Die Vorstandsgehälter ...
(Update: 29.3., inkl. Commerzbank)

... der Dax-30-Unternehmen für 2006 werden veröffentlicht.

28 von 30 Unternehmen haben ihre Zahlen bereits bekannt gegeben. Und es sieht gut aus für sie:

Rund 474.900.000,00 Euro haben die Vorstände insgesamt eingesackt. Das ist genauso viel wie 1,38 Millionen Menschen "verdienen", die den Hartz-IV-Regelsatz bekommen.

Interessant, oder?

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Mittwoch, 14. März 2007
Statistik, Teil 4: 800.000.000.000,00 Euro ...
... kostet uns der Klimawandel bis zum Jahr 2050, wenn die globale Oberflächentemperatur bis 2100 um bis zu 4,5 Grad Celsius über den Stand zur vorindustriellen Zeit steigt. Will das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung herausgefunden haben.

Klingt erschütternd, gell?

Aber nur, wenn man nicht nachrechnet.

Also: 800.000.000.000 geteilt durch 43 Jahre (von heute bis 2050) = 18.604.651.162,70 Euro.

Ok. 18 Milliarden im Jahr sind kein Pappenstiel.

Wenn man die allerdings gleichmäßig verteilt auf alle Bundesbürger (sagen wir mal: 80 Millionen in Deutschland), dann kommen da gerade einmal 232,55 Euro pro Jahr raus.

Und für die darf ich dann auch weiter in Urlaub fliegen und mit 200 über die Autobahn brettern, liebes Institut für Wirtschaftsforschung?

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Freitag, 19. Januar 2007
Wie er das wohl ausrechnet hat?
Leo Kirch verklagt die Deutsche Bank auf Schadensersatz. Weil: Sie habe ihn und sein Imperium in die Pleite getrieben.

An sich ist mir das völlig egal.

Aber spannend finde ich die Summe.

1.394.485.722,72 Euro zuzüglich Zinsen möchte Herr Kirch haben.

Wie er das wohl ausgrechnet hat? Das würde ich gerne sehen.

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Dienstag, 9. Januar 2007
Gut zu wissen ...
... dass es uns gar nicht soooo schlecht geht ...

http://www.globalrichlist.com/

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Dienstag, 12. Dezember 2006
Ernst Welteke bekommt mehr Rente ...
... statt bisher rund 8.000 Euro brutto künftig etwa 12.500 Euro. Auch brutto.

Ja, Präsident der Deutschen Bundesbank müsste man sein, etwa fünf Jahre lang. Gibt kolpotierte 300.000 Euro pro Jahr. Dann rasch auf Kosten der Dresdner Bank mit Frau, Kind und Kegel im Adlon übernachten, sich feuern lassen und anschließend wohl versorgt zur Ruhe setzen.

Ok, man wird vielleicht kurz wegen Vorteilsnahme angeklagt. Aber gegen die Zahlung 25.000 Euro für wohltätige Zwecke ist das rasch vom Tisch.

Ist sie nicht herrlich, unsere Bananenrepublik?

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Donnerstag, 30. November 2006
Mannesmann ...
Da schieben die sich also 60 Millionen Euro "Anerkennungsprämie" zu, zahlen 5,8 Millionen Euro "Ablass" und können weitermachen wie bisher.

Ob's nun ökonomisch sinnvoll gewesen wäre oder nicht - ich hätte gern ein Urteil erlebt, das mir sagt, ob's ok war, was sich die Herren dort zugeschustert haben ...

Wie dem auch sei: Einen Freispruch haben sie nicht bekommen. Vorbestraft sind sie allerdings auch nicht. Es ist irgendwas dazwischen ... Wie so oft.

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Donnerstag, 21. September 2006
Klaus Kleinfeld und Konsorten ...
... sind mal wieder in aller Munde. Der Siemenschef beispielsweise, weil er 30 Prozent mehr Gehalt bekommt - und auf der anderen Seite ein paar Tausend Leute auf die Straße gesetzt hat.

Irgendwas um die 3,3 Millionen Euro verdient er jetzt im Jahr. Das sind 9.000 Euro am Tag, Samstage und Sonntage mitgerechnet. Macht pro Stunde 375 Euro. Inklusive den Stunden, in denen er schläft oder auf dem Klo sitzt. Klingt irgendwie übertrieben, oder?

Ist aber noch gar nichts gegen beispielsweise Dr. Josef Meinrad Ackermann, Vorsitzender des Vorstands der Deutschen Bank, und ebenfalls erfolgreicher Stellenabbauer im eigenen Unternehmen. Er hat 2005 schlappe 11,9 Millionen Euro verdient. Das sind pro Stunde (365 Tage hat das Jahr und 24 Stunden der Tag) rund 1.350 Euro. Für einen Zehn-Minuten-Schiss am Morgen bekommt er also 225 Euro.

Ein Hartz-IV-Empfänger bekommt als Mindesatz 325 Euro. Im Monat.

Neiddebatte?

Ich denke nicht.

Nachtrag
Empfohlen zur Siemens' Mitarbeiterpolitik sei ein Bericht von Report.

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