Dienstag, 20. November 2012
Raketenzählen ...
... scheint ein wesentlicher Aspekt in der aktuellen Berichterstattung zum Krieg zwischen Israel und der Hamas zu sein. Zumindest zählt die deutsche Journaille fast schon akribisch Raketen, allerdings ausschließlich jene der Hamas. Beispiele?

Die Berliner Morgenpost etwa berichtet: "Nach Angaben von Peres feuerte die Hamas innerhalb von nur einer Woche rund 1500 Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel."

Der Spiegel weiß von einer israelischen Armeesprecherin, dass "seit Dienstagmorgen seien etwa 30 Raketen abgefeuert worden, israelische Medien nannten höhere Zahlen.

Die Frankfurter Allgemeine vermeldet: "Militante Palästinenser schossen abermals mindestens 25 Raketen auf den Süden Israels ab.

Oder auch die Zeit weiß: "Die Hamas feuerte bis zum Nachmittag 76 Raketen Richtung Israel ab..

Natürlich ist jede Rakete verachtenswert. Wenn aber schon darüber berichtet werden muss, dann interessiert mich irgendwie auch, was denn Israel so alles verfeuert. Darüber aber gibt es leider keine Zahlen zu lesen.

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Freitag, 6. März 2009
Ach ...
Google News

Rechtsmediziner decken auf: Jeder Tod hat eine Ursache

Wirklich?

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Donnerstag, 16. Oktober 2008
Ronald Pofalla ...
... ist CDU-Generalsekretär. Und entsetzt.

Er sprach auf Bild.de: "Die Verwahrlosung in manchen TV-Sendungen macht mich fassungslos! Einem 16-jährigen Mädchen im Rahmen einer TV-Show mitzuteilen, dass seine Mutter verstorben sei, ist zynisch. Mein Mitgefühl gilt dem Mädchen und seiner Familie."

Es geht darum, dass in der heutige Sendung von "POPSTARS" auf ProSieben angeblich gezeigt werden soll, wie die Teilnehmerin Victoria vom Tod ihrer Mutter erfährt. Da stimmt man Herrn Pofalla doch gern zu.

Allerdings stellt ProSieben in einer Pressemitteilung klar: "Die Kandidatin Victoria wird von keiner Kamera begeleitet, während sie die traurige Nachricht hört. Die Zuschauer und die anderen Kandidatinnen erfahren durch den Juror Detlef D! Soost, was passiert ist. Die Kandidatin Victoria ist sehr zufrieden damit, wie ihre ganz persönliche Geschichte erzählt wird."

Und es wird noch besser: "Weder Medienwissenschaftler Joe Groebel noch CDU-Politiker Ronald Pofalla haben die Folge gesehen. Sie haben nicht einmal versucht, die Folge bei ProSieben anzufordern."

Tja, lieber Herr Pofalla, dumm gelaufen. Das nächste Mal erst informieren und dann die Sprachspalte aufmachen. Oder können das Politiker grundsätzlich nicht?

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Dienstag, 22. April 2008
Gruner und Jahr ...
... ist ein durchaus bekannter Verlag, der verschiedenste Publikationen herausgibt. Unter anderem das Promiblättchen Gala. Und damit das möglichst viele Menschen kaufen, macht der Verlag Werbung dafür. Und gibt auch Pressemitteilungen heraus. Und was darf man in sein einer lesen?

Auch Clive Owen outet sich ...

Outing, so ist bei Wikipedia zu lesen, "ist ein aus dem Englischen übernommener Kampfbegriff der Schwulen- und Lesbenbewegung, der sich zu Beginn der 1990er Jahre auch in der deutschen Sprache durchsetzte."

Clive Owen also schwul? Wäre ja für die Gala eine tolle Geschichte. Doch nein: Clive Owen outet sich laut Gala als "Pflege-Fan". Sprich: Er benutzt Creme. Und sagt doch tatsächlich in einem in der Gala abgedruckten Interview: "Ich muss permanent auf mein Gesicht achten: Make-up, Außendrehs, dann pumpen sie plötzlich Rauch ins Studio - wenn ich nicht auf meine Haut aufpasse, kriege ich irgendwann mal ein Problem." Auch werbe er für die Männerlinie des Kosmetik-Labels Lancôme, unter anderem für Anti-Aging-Produkte.

Wahnsinn, oder? Ich hätte nie gedacht, dass Clive Owen Gesichtscreme benutzt. Das muss ihm echt schwer gefallen sein, das Outing. Zum Glück gaben wir ja die Gala und wissen das jetzt alles.

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Donnerstag, 24. Januar 2008
Adolf Grimme ...
Der Adolf-Grimme-Preis wird jährlich vom gleichnamigen Institut vergeben. Seit 1964 würdigt es damit Produktionen und Fernsehleistungen, die "die spezifischen Möglichkeiten des Mediums Fernsehen auf hervorragende Weise nutzen und nach Inhalt und Methode Vorbild für die Fernsehpraxis sein können".

So wie die RTL-Sendung "Bauer sucht Frau"!

Sicher nicht.

Oder doch: Ja, die Sendung wurde doch tatsächlich nominiert. In der Kategorie "Unterhaltung/Spezial".

Kapituliert das Institut jetzt vor der Mittelmäßigkeit des deutschsprachigen Fernsehens? Oder ließ es sich davon leiten, dass über sieben Millionen Menschen diesen Quatsch Woche für Woche guckten?

Ich will es gar nicht wissen.

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Sonntag, 9. Dezember 2007
Bild.de gehackt?
Oder wie ist dies sonst zu deuten? Wird doch kein Marketing-Gag sein? Bloß frage ich mich dann: Wofür?


(Screenshot www.bild.t-online.de, 9.12.2007, 0.30 Uhr)

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Freitag, 7. Dezember 2007
TV-Tipp
"Bei Anruf Abzocke" heißt der Film von Günter Wallraff und Pagonis Pagonakis, der am Dienstag, 11. Dezember 2007, um 21.00 Uhr im ZDF ausgestrahlt wird. Wallraff war dafür im Sommer 2007 verdeckt unterwegs. Als Michael G. heuerte er gleich bei mehreren Call-Centern an, um herauszufinden, mit welchen Tricks die Branche arbeitet und wie sie vorgeht.

Natüüüürlich sind die gezeigten Ungeheuerlichkeiten nur das Produkt einzelner schwarzer Schafe, werden wir in der kommenden Woche von entsprechenden Verbänden und Unternehmen lesen dürfen. Und das glaubt dann, wer will. Spannend sollte der Film auf jeden Fall sein, zumindest laut ZDF-Pressemitteilung. Darin steht geschrieben:

Wallraffs Undercover-Tätigkeit bringt Ungeheuerliches zu Tage. Der Film erzählt von perfiden Einschüchterungsversuchen der Call-Agents", die sich zum Beispiel als "Deutscher Jugendschutz" ausgeben und Restaurant- und Imbissbudenbesitzern mit dem Ordnungsamt drohen, um ihnen für 69 Euro überteuerte Jugendschutztafeln anzudrehen. Skrupellos gehen sie bei älteren Menschen vor. Da wird nicht nach der Kontonummer gefragt, sondern: "Wohin sollen wir den Gewinn denn überweisen?" So wurden einem 84-Jährigen aus Nordrhein-Westfalen Waren im Wert von über 180 000 Euro aufgeschwatzt. Seine Tochter konnte längst nicht alle Verträge später wieder rückgängig machen.

Auch die Mitarbeiter der Call-Center werden oft selbst zu Opfern. Viele waren vorher lange arbeitslos. Sie werden unter enormen Verkaufserfolg gestellt und mit teils illegalen Methoden persönlich haftbar gemacht. Der Lohn liegt oft nur knapp über dem Hartz-IV-Satz.


Ich gucke es mir an.

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Größenwahn ...
... nannte ich es damals ... und wie es scheint, hatte ich sogar Recht.

"Rich", ein Magazin, das nur die Reichsten der Nation bekommen sollten, ist laut W&V pleite. Nach nur drei Monaten.

Darf ich jetzt schadenfroh sein?

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Donnerstag, 22. November 2007
Killerspiele ...
... man hört und liest kaum noch etwas darüber. Wie kommt es eigentlich?

Naja. Besser ist das, denn die bisherige Berichterstattung war nicht immer so ganz richtig. Um nicht zu sagen, dass sie oft völlig falsch war. Wie sich hier zeigt.


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Donnerstag, 6. September 2007
Rich ...
... also reich ... muss man sein, sonst bekommt man "Rich" nicht. Was sich ist ein neues Magazin für die monetäre Elite in diesem Lande.

100.000 Exemplare werden an die Reichen der Nation verschickt, kaufen kann man das Blatt nicht. Und wer nicht unter den 533.000 Reichsten ist, wird Rich auch niemals bekommen.

Das teilte die LoeschHundLiepold Kommunikation GmbH eben in einer Pressemitteilung mit.

Frage ich mich: Warum erzählen die das überhaupt? Man kann ja nix dafür tun, um die Krösuspostille zu bekommen und anscheinend auch nichts, um sie nicht zu bekommen. Warum sollte die Welt dann Kenntnis davon erhalten?

Des Rätsels Lösung: Man kann Anzeigen schalten. Gegen Geld. Für rund 25.000 Euro zum Beispiel eine Seite. In Farbe. Blattgold kostet extra.

Und wer schaltet Anzeigen? Eben: Nicht die Geldsäcke der Nation, sondern "kleine Berater" in Media- und Werbeagenturen. Und für die ist dann auch die Pressemitteilung.

Ein schönes Gefühl: Ich gebe dir Geld, um mit meinem Produkt in einem Magazin vertreten zu sein, dass du mir aber nie geben würdest.

Das nenne ich Größenwahn.

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