Nachrichten aus dem Alltag

aktuell Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, sagte der Leipziger Volkszeitung: "Deutschland wird deshalb Weltmeister, weil Deutschland immer nur dann Weltmeister geworden ist, wenn die FDP in einer Bundesregierung gewesen ist."

Bestechende Logik. Aber wenn man sich die Weltmeistertitel mal genauer anssieht, kommen einem doch Zweifel: Als England 1966 zum bisher einzigen Male Weltmeister wurde, war die FDP in der Regierung. Als Argentinien seine zwei Titel (1978 und 1986) holte, war die FDP in der Regierung. Und als Frankreich 1998 seinen bisher einzigen Weltmeistertitel erreichte, war die FDP auch in der Regierung.

Ja, um Bundesminister zu sein, muss man echt was drauf haben.

... ist verletzt.

Vor der WM in Südafrika.

Zwar sind Herrn Ballacks fußballerische Qualitäten nicht unumstritten, aber möglicherweise ist es schon ein Verlust, dass er nicht spielen kann.

Wenn man allerdings das Geheule der Medien (beispielshaft sei hier die Überschrift von Bild.de gezeigt)


(Quelle: Screenshot bild.de)

betrachtet, dann bleibt für den DFB wohl nur eine Lösung:

Er muss seine Mannschaft sofort vom Tunier zurückziehen.

... das dachten sich bestimmt die Marektingverantwortlichen von FriendScout24, einem Einsameherzenverkuppelungsportal im Internet. Und dann wurden sie rasch noch kreativ und entwarfen folgende Frage, um vor dem letzten Abpfiff schnell noch den WM-Boom zu nutzen und aufs eigene Angebot aufmerksam zu machen:

Muss man sich zwischen Fußball und Flirt entscheiden?

Muss man? Schließt das denn einander überhaupt aus? Kann man wirklich nur das eine oder das andere tun? Ich meine, fragt demnächst auch der deutsche Gaststättenverband, ob man sich zwischen Kneipe gehen und Flirt entscheiden muss?

Ich weiß ja nicht.

Ok, wir Jungs sind herrlich singletasking veranlagt und können eigentlich nur eine Sache auf einmal tun. Aber wie kommt dann das Ergebnis zustande?

Ergebnis: 73% der männlichen Mitglieder gaben an, dass eine gemeinsame Fußballleidenschaft dem Flirt zugute kommt. Knapp 50% der weiblichen Singles waren ebenfalls dieser Meinung.

Ich bin verwirrt. Deutschland gegen Argentinien, Elfmeterschießen und Hans flirtet Jutta an? Kaum zu glauben. Was ist das denn für 'ne Lusche?

Andererseits: Japan gegen Kroatien, müdes Gekicke, da muss man sich die Zeit ja irgendwie vertreiben.

Vielleicht ist die Frage einfach zu pauschal?

Ich werde mal darüber nachdenken, wenn ich gar nichts zu tun habe. Bis dahin genießt die herrlichen Formulierungen der restlichen Presseinformation. Da hat ein echter Fußballkenner so tief ins Phrasenschwein gegriffen, dass das arme Tier lange nach der WM noch Fissuren im Enddarmbereich aufweisen wird.

;-))

Von insgesamt 459 Umfrage-Teilnehmern gaben 433 Mitglieder keine gelbe oder gar rote Karte, sondern pfiffen für den Flirt. Dieser Wert teilt sich auf in über 59% die behaupten, dass eine gemeinsame Fußballleidenschaft Amor auf die Sprünge hilft. Für über zwei Drittel "zählt nur die Liebe". Lediglich 6% der Befragten stellen König
Fußball in den Vordergrund. Hier bleibt der Flirt auf der Ersatzbank. Für nur 4% der Frauen und 8% der Männer ist Fußball ein echter Flirt-Killer.

Zumindest einen Titel könnte sich Deutschland neben dem 3. Platz noch sichern, nämlich Weltmeister im Flirten zu werden. Beste Voraussetzungen für alle Singles am kommenden Wochenende, das Spiel für sich zu entscheiden.

Die WM neigt sich dem Ende zu. Und ich muss mich endlich nicht mehr über Michael Ballack aufregen.

"Welcher Idiot hat den zum Nationalspieler gemacht?", ist einer der harmloseren Sätze, der mir beim gemeinschaftlichen WM-Gucken so über die Lippen huschte. Mein Lohn: Ungläubiges Staunen, Widerspruch, Zweifel an meinem Fußballverstand.

Und wie das so ist, wenn alle anderen eine andere Meinung haben, man fängt an zu glauben, wirklich einen schiefen Blick zu haben.

Doch dann kam heute - und die taz. Und ein Artikel. Und ich sage Dankeschön!!!!

http://www.taz.de/pt/2006/07/06/a0208.1/text

Eben verspätete Mittagspause. Im Kiosk noch Zigaretten geholt. Blick auf den Tresen. Panini-Sammelalbum zur WM. 1 Euro. Plus 50 für einen ganzen Kasten Bilder. Echt ein Vorteil zur Kindheit, als man sich die Dinger tütchenweise vom Taschengeld absparen musste.

Genauso erfrischend aber das Gefühl des Aufreißens und des Einklebens.

Bin bei Tütchen Nummer 10 (entspricht 50 Bildern).

Noch keins doppelt.

Und: Schon einen Freund in meinem Alter (Ü30) gefunden, der ebenfalls ein Album hat. Am Wochenende treffen wir uns zum Tauschen.

Ich vermisse meine Kindheit. Gerade ...

Dem WM-Boom kann niemand entgehen. NIEMAND!

Deshalb hat auch Ralf Höller, Chefredakteur des Image/Stil-Newsletter vom Verlag für die Deutsche Wirtschaft AG sich so seine Gedanken gemacht.

Und die kommen nun:


Tolerant, höflich, hilfreich und respektvoll ...

... sollten Sie allen Gästen während der Fußball-WM in den nächsten Wochen begegnen. Dazu gibt der Deutsche Knigge-Rat diese Tipps:

Fairness im menschlichen Miteinander: Andere Nationen sollen weder im Stadion ausgebuht, noch andernorts ruppig behandelt oder missachtet werden. Verhalten Sie sich höflich und respektvoll. Auch ein Lächeln schadet nie. Ein alte deutsches Weisheit hilft dabei: "Was Du nicht willst, das man Dir tut, das füg' auch keinem anderen zu."

Hilfsbereitschaft zeigen: Nicht der Gastgeber steht im Mittelpunkt, sondern der Gast. Setzen Sie auf Rücksichtnahme und Zuvorkommenheit. Hier passt das Sprichwort: "Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es auch heraus."

Höflichkeit in der Sprache: Sie gehört ebenfalls zur Visitenkarte eines Menschen. Auf der dürfen Worte wie "Bitte", "Danke" und "Entschuldigung" nicht fehlen. Hier könnte Ihr Wahlspruch lauten: "Besser spät als nie."

Leben Sie das WM-Motto "Die Welt zu Gast bei Freunden" aktiv vor!

Ob der Herr schon mal bei einem Fußballspiel war?

... im Gemeinschaft geschaut noch spannender?

So: http://www.platituedenbingo.de/index.php

(Gefunden bei lanu: http://lanu.blogger.de/stories/474166/)

Fußball-WM, die Republik spinnt. HR3 will da nicht zurückstehen und spinnt fleißig mit. In Person der beiden Gutelaunemorgenmoderatoren Tobias Kämmerer und Natalie Putsche. Letztere sonderte heute Morgen den Satz ab: "Schweini macht bumbum."

Mir schoss daraufhin sofort der legendäre Satz von Dieter Nuhr durchs Hirn: "Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."

... und Frau P. in Saulheim wird demnächst Post von den Anwälten des beliebten Telekommunikationsriesen erhalten, in der sie bei Androhung einer Milliardenstrafe dazu aufgefordert wird, die Domain www.t-com-bundesliga.de herauszugeben. Wetten?

Samstagabend: Frankfurter machen die Stadt mit sich voll. Belagern die Mainufer und schauen auf die Hochhäuser. Denn die SkyArena ist das mediale Ereignis im Jahr der Fußballweltmeisterschaft.

Oh weh. Drei Millionen hat's gekostet. Drei Millionen hätte man auch rituell verbrennen können auf dem Römer - wäre bestimmt spektakulärer gewesen.